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Quelle: Picture-Alliance
Silke will den Traum-Abschied

20.06.2007

Oberhof - Noch fehlt nach ihrer Hand-Operation jede Menge Kraft, doch Silke Kraushaar-Pielach hat den perfekten Abschluss ihrer Rodel-Karriere schon vor dem ersten Startlehrgang Anfang Juli fest im Blick.

«Ich möchte bei der Weltmeisterschaft auf meiner Hausbahn in Oberhof den großen Abschied feiern. Hier hat alles begonnen, hier will ich alles beenden», sagt die Olympiasiegerin von 1998 drei Monate nach ihrer Hand-Operation. Erst mit sechs Wochen Verspätung konnte die Oberhoferin ins Aufbautraining einsteigen, doch auf den Saison-Höhepunkt Heim-Weltmeisterschaft brennt sie schon jetzt voller Ungeduld. «Das wird ein schönes Event, für das ich mich noch einmal voll motivieren werde. Und eine Medaille sollte es auch auf jeden Fall sein.»

Zusammen mit der inzwischen zurückgetretenen und Mutter gewordenen Sylke Otto hat die Oberhoferin die Rodel-Szene seit Jahren beherrscht, doch auf der Zielgeraden ihrer Laufbahn musste Kraushaar-Pielach einen der bittersten Momente ihrer Karriere hinnehmen. Den gesamten vergangenen Winter hatte die Perfektionistin die Konkurrenz wie nach Belieben dominiert, doch im zweiten WM-Lauf touschierte die als Ausnahmestarterin geltende Favoritin beim Start die Bande und wurde am Ende Dritte.

Kribbeln in den Händen, Taubheitsgefühle und Schmerzen bis hinauf in die Schulter: Die 36-Jährige zog nach dem durch die Beschwerden bedingten WM-Fehlgriff die Notbremse und ließ sich Mitte März angesichts des Karpaltunnel-Syndroms an ihrer rechten Hand operieren. «Die typischen Symptome waren gleich weg», erinnert sich Kraushaar-Pielach an den gelungenen Eingriff, durch den ein ständigen Reizungen ausgesetzter Nerv freigelegt wurde. Nicht wie sonst Anfang April, sondern erst Mitte Mai konnte sie ins Aufbautraining einsteigen, doch vor ihrem letzten Rodel-Winter ist sie zuversichtlich. «Ich bin ganz guter Dinge. Die Gewichte wie früher schaffe ich natürlich noch nicht, aber ich habe ja noch ein bisschen Zeit», sagt Kraushaar-Pielach.

Auch für die Gestaltung ihres neuen Lebens nach dem Sport bleibt der Thüringerin noch etwas Zeit. Nach vier langen Jahren des Büffelns stehen gerade die Prüfungen zum Abschluss als Sport- und Fitnesskauffrau auf dem Programm. Doch eines hat für die Vorzeige- Athletin, die mit Gold 1998, Bronze 2002 und Silber 2006 den kompletten olympischen Medaillensatz einfahren konnte, nach ihrem letzten Rodel-Winter Priorität: «Ich werde jetzt 37, da kann ich mit der Gründung einer Familie nicht mehr lange warten. Das ist nach der WM das nächste Ziel, das mein Mann Michael und ich angehen.»

Quelle: in Auszügen dpa vom 19.06.2007


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